Rind in der Herde wurde die Suche intensiver, wenn das Tier in Oestrus einige Male gedeckt worden war und in den Metoestrus kam. Das war während der Mittagsstunden der Fall. Der Stier suchte ausserdem vermehrt am Abend. Die Genitalkontrolle wird ihrer Funktion entsprechend an alle weiblichen Tiere gerichtet; andere Verhaltensweisen treffen im wesentlichen brünstige Tiere. In unseren Un- tersuchungen wurde die durchschnittlich an ein Rind ge- richtete Anzahl der obengenannten Verhaltensweisen am Decktag, den beiden Tagen davor, sowie dem auf den Oestrus folgenden Tag mit denen der übrigen Zyklustage verglichen (Abb. 1). Alle Verhaltensweisen wurden ge- häuft am Decktag an ein stierendes Rind-gerichtet. Schon am Vortag beschäftigte sich der Stier vermehrt mit den in Oestrus kommenden Tieren. Am 2.Tag vor der Brunst und an dem auf den Oestrus folgenden Tag wurde Kühen jedoch vom Stier nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet als Tieren in einem anderen Stadium des Zyklus. Das ausgeprägte In- teresse des Stieres an Brünstigen und in Brunst kommen- den liess sich jedoch noch- weiter differenzieren; Keine an Kühe im Oestrus gerichtete Verhaltensart des Stieres trat gleichmässig über den Tag verteilt auf, es zeigte sich auch hier ein charakteristischer Rhythmus. Kopu- lationen wurden am häufigsten zwischen lo und 12 Uhr be- obachtet. Früher am Tag und in den anschliessenden Stun- den ist die Frequenz der Deckakte geringer. Zwischen 16 und 18 Uhr wurde nie begattet. Gelegentlich wurde noch in den Abendstunden erfolgreich aufgesprungen. Dass es keinesweps er Stier ist,'der drese Tagesperi1odik be- stimmt, geht aus der Verteilung der übrigen Sexualver- haltensformen hervor (Abb. 2). Ihre Häufung vor und nach der Zeit frequenter Kopulationen zeigt die Begattungs- neigung des Stieres, denen die nicht deckbereite Kuh je- doch noch bzw. wieder auswich. Während der Zeit gehäuf- ter Begattungen sank die Zahl der übrigen Verhaltenswei- sen, weil die deckwillige Kuh sich jetzt den Nachstel- lungen des Stieres kaum noch entzog. Jede brünstige Kuh wurde 5,3-0,2mal gedeckt. In Einzel- fällen verlor ein Rind schon nach einem Deckakt seine Begattungsbereitschaft, während es im anderen Extrem Z Kopulationen zuliess. Von der l.+bis zur letzten Begat- tung einer Kuh vergingen nur 178-37 Minuten. Nach jedem Deckakt zeigten vorübergehend beide Partner keine Deck- bereitschaft. Die Begattungsneigung war zuerst beim Stier wieder hergestellt; die Kuh wich diesen Bemühungen anfangs noch aus. Auch die Libido des Stieres-/blieb je- doch von der Anzahl der Kopulationen nicht unbeeinflusst. Mit zunehmender - Zahl der Begattungen stieg die Zeit vom Deckakt bis zur l. anschliessenden Kontaktaufnahme mit 1668