eine Bakterienanreicherung bei längerem Gebrauch eines Containers in der Besamungspraxis. Umweltkeime, wie Kei- me der Mesentericus-Subtilis-Gruppe, koliforme Keime und Staphylokokken, aber auch Streptokokken, Pseudomo- nas pyocyanea und Sarzinen wurden gefunden, Außerdem konnte anhand mehrerer Versuche nachgewiesen werden, daß eine Bakterien- und Virusübertragung innerhalb eines Containers von Pellet zu Pellet passiv durch den flüs- sigen Stickstoff stattfindet und zwar in Abhängigkeit von der Zeit der Einwirkung und dem jeweiligen Bakteri- en- oder Virustiter. Diese Ergebnisse wurden von MÜLLER, LEIPNITZ und STRAUCH (1968) bestätigt. Aus diesen Untersuchungen ergab sich zwangsläufig die Frage nach der Übertragungsmöglichkeit von Spermien, das heißt der Möglichkeit eines Austausches von Spermi- en verschiedener Bullen innerhalb eines Containers. Vor- ausgesetzt, daß übertragene Spermien noch befruchtungs- fähig sind, kann die Identität eines Kalbes nicht mehr gewährleistet erscheinen,. Zur Klärung dieser Frage wurden folgende Untersuchungen ausgeführt: Um festzustellen, ob sich überhaupt Spermien von Pellets durch mechanische Einflüsse bei der routine- mäßigen Handhabung im Besamungsbetrieb ablösen, wurden mehrere Kunststofflaschen, die zur Lagerung der Pellets dienten, bei ausreichend tiefer Temperatur im Stick- stoffdampf so geleert, daß sie makroskopisch leer er- schienen. Dann wurden diese Flaschen so schnell wie mög- lich in ein Wasserbad von +40° C gestellt und bis zu einer Höhe von etwa 5 mm mit gleichfalls +40° C warmer Auftaulösung für Rinderspermien gefüllt. Die Auftaulö- sung bestand aus einer Mischung von einem Teil einer 1,3 %igen Natriumhydrogenkarbonatlösung und vier Teilen einer 5 %igen Glukoselösung. Die anschließende mikrosko- pische Untersuchung ergab das Vorhandensein von einigen toten neben zahlreichen lebendigen, sich gut vorwärts- bewegenden Spermien. Diese Beobachtungen wurden sowohl bei Bullen- als auch bei Ebersperma gemacht. Spermien wurden ebenfalls in dem Bodensatz eines Containers ge- funden, der mit einer Kunststofflasche voll Samenpellets beschickt und mit Hilfe einer speziellen Maschine zur Simulation der Bewegungen eines Kraftwagens geschüttelt wurde., Weiterhin konnten Spermien nachgewiesen werden an sogenannten Empfängerpellets, hergestellt aus sper- mienfreier Auftaulösung, die sich in einer zweiten Kunststofflasche in dem gleichen Container befanden. Bei- de Kunststofflaschen waren derart mit Löchern versehen, daß zwar keine Pellets jedoch einzelne Samenzellen und flüssiger Stickstoff passieren konnten. Nach dem Auftau- 1082