vie CONG. INTERN. REPROD. ANIM. INSEM. ARTIF., PARIS, 1968, VOL. II Die Möglichkeit einer Samenmischung bei der An- wendung der Pelletmethode nach NAGASE W, Lorrmann Institut für Haustierbesamung- und andrologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover NAGASE und NIWA eröffneten eine neue Phase in der Spermatiefgefrierkonservierung, als sie 1964 anläßlich des Trienter Kongresses von ihren Versuchen berichte- ten, Rindersperma mit Hilfe von besonderen Verdünnern in Tropfenform, sogenannte Pellets, in Kohlensäureeis einzufrieren. Dadurch sind neue Impulse in Wissenschaft und Praxis geströmt und haben mehrere Verfahren der Spermatiefgefrierkonservierung hervorgebracht. NAGASEs Technik zeichnet sich nicht nur durch die sehr einfache Herstellung und das geringe Volumen der ein- zelnen Samenportionen aus. Das Fassungsvermögen der Stickstoffbehälter in Bezug auf die Anzahl der Portio- nen ist um ein Vielfaches gestiegen, gemessen an der herkömmlichen Konservierungsart in Glasampullen., Die Pelletmethode unterscheidet sich auch dadurch von an- deren Konfektionierungsformen, daß das gefrorene Sper- ma ohne schützende Hülle direkt in dem flüssigen Stick- stoff lagert. Eine kritische Betrachtung dieses zuletzt genannten Merkmales der Pelletmethode erschien nach einer Zeit praktischer Erprobung angebracht. Anlaß da- zu gaben Berichte von gehäuftem Auftreten von leichte- ren und auch schwereren Genitalinfektionen beim Rind nach Besamungen mit diesen Pellets. Der Gedanke lag na- he, daß ein in ektiöses Agens (Bakterium oder Virus) über den flüssigen Stickstoff als Vehikel an die Samen- pellets gelangt war und danmn die beobachteten Erkrank- ungen ausgelöst hatte, Bestärkt wurden diese Vermutun- gen von STROÖM, daß sogar Kreide, die sich in einem Con- tainer befand, über den flüssigen Stickstoff eine to- xische Wirkung auf Samenpellets ausgeübt hatte., Eigene Untersuchungen ergaben, daß allein die zur Her- stellung und Lagerung der Pellets Verwendung findenden Kälteträger, Kohlensäureeis (CO02-Trockeneis) und flüs- siger Stickstoff, durchaus nicht bakterienfrei sein müssen. Hauptsächlich der flüssige Stickstoff erfährt 1081