VIie CONG. INTERN. REPROD. ANIM. INSEM. ARTIF., PARIS, 1968, VOL. II Konservierung von Rindersperma bei Raumtemperaturen unter norddeut- schen Klimabedingungen. D.GROVE Institut für Haustierbesamung und -=andrologie Direktor: Prof. Dr. H. Merkt Tierärztliche Hochschule, Hannover, Deutschland, Die Technik der Konservierung von Rindersperma bei Raumtemperaturen (RT) hat in den letzten Jahren neuen Auftrieb erfahren. Gegenwärtig befinden sich mehrere Methoden im Stadium der praktischen Bewährung. Der von NORMAN und Mitarbeiter auf der Grundlage eines Kokosnuss- wasser-Verdünners entwickelten Methode kommt dabei besondere Bedeutung zu. Verzicht auf die Kühlkette, sicherer Konservierungseffekt, hohe Verdünnungsraten, geringer technischer Aufwand und leichte Handhabung machen dieses Verfahren in hohem Masse für tropische und subtropische Entwicklungsgebiete geeighet, Besonders wichtig erscheint, dass durch maximale Verdünnung des Spermas und minimale Transportkosten eine Senkung der Produktions=- und Verteilungskostem auf ein bisher nicht erreichtes Mass möglich ist. Die von uns in den Jahren 1963-1966 in Kenia vorgenommenen Feldver—- suche hatten bereits zu günstigen Ergebnissen geführt (GROVE‚ 1965) . Als Folge konnte ein grosser Teil der Produktion der Zentralbesamungs- station Kabete bei Nairobi auf RT-Samen umgestellt werden. Eine ein- deutige Beurteilung der konservierenden Eigenschaften des Verfahrens war jedoch nicht möglich, da angesichts der besonderen Yrtlichen Be- dingungen eine genügend genaue Erfassung des Besamungserfolges auf Schwierigkeiten stösst (GROVE, 1968). Aus diesem Crunde hielten wir es für erforderlich, das Verfahren auch an Besamungsstationen zu prüfen, die die notwendigen Voraussetzungen für eine zuverlässige Be- fruchtungskontrolle aufweisen. Entsprechende Versuche wurden von 1964-1967 in Deutschland während der Frühjahrs- und Sommermonate vorgenomen,. Die Zusammensetzung des Verdünners geht aus Tab. 1l hervor. Die Konservierungstechnik wurde von GROVE & NORTH LEWIS (1965), die Eigenschaften des Kokosnuss- wassers von GROVE (1967) beschrieben. Schwierig erschien zunächst die frequente Beschaffung genlügender Mengen frischen KokosnusswassersS. Dieses Problem konnte jedoch gelöst werden. Das Kokosnusswasser wurde gefriergetrocknet (8,5 ml in 20-ml—Ampullen) und ist in dieser Form langfristig lagerfähig. Damit konnte das Verfahren von der Versorgung mit frischen Kokosnüssen unabhängig gemacht werden,. Eingeleitet wurden die Untersuchungen an der Besamungsstation Bremen mit zwei Tastversuchen in den Jahren 1964 und 1965 mit 157 resp. 652 Erstbesgamungen (EB). Für diese ersten RT-Versuche wurde der Verdünner in Kenia angefertigt und in 8-14tägigen Abständen per Flugzeug nach Deutschland geschickt. Das dazu verwendete Kokosnusswasser war nicht gefriergetrocknet. Nach dieser Einleitung erschien es vertretbar, im Jahre 1966 einen grösseren Versuch auf der Grundlage von gefrierge- +rocknetem Kokosnusswasser anzusetzen. Der Verdünner konnte nun in 1049