VIe CONG. INTERN. REPROD. ANIM:. INSEM. ARTIF., PARIS, 1968, VOL. II

Im Falle des klinisch verdächtigen. Syndroms der testikulären Fe-
minisierung verursachte die HCG-Applikation keinen nachweisbaren An-
stieg der Hormonspiegel., Dieser Befund, als auch der oben angeführte
statistisch nicht signifikante Unterschied der hormonalen Grundwerte
spricht im Vergleich zu den Spiegeln der normalen Sau für die Abwesen-
heit inkretorisch aktiver Hoden, was auch mit dem Ergebnis der Sek-
tion üÜbereinstimmt, die das Syndrom der testikulären Feminisierung
ausgeschlossen hatte,

Den Einfluss der bilateralen Orchidektomie auf die ausgeschiedenen
Hormonspiegel veranschaulicht Tab.3, aus der ein markantes Sinken
(statistisch auf dem 1 %-igen Signifikanzniveau hoch gesichert) der
Postoperationswerte von n - 17 KS und von Ostrogenen sowohl bei den
Kontrollebern als auch beim Syndrom der testikulären Feminisierung
hervorgeht,.

Aus den Ergebnissen unserer Beobachtungen folgern wir, dass die
Hoden beim Syndrom der testikulären Feminisierung der untersuchten
Tierart eine bedeutende Quelle von Androgenen und Ostrogenen sind,
wie aus den offensichtlich höheren Werten der erwähnten Stoffe im
Harn dieser Tiere im Vergleich zu den normalen Sauen und zu dem Fall
des ambiglandulären Hermaphroditen mit rudimentären Hoden, aus dem
signifikanten Anstieg der hormonalen Spiegel im HCG-Test und schliess-
lich aus deren markantem Sinken nach der bilateralen Orchidektomie
hervorgeht., Die bisherigen Resultate deuten gleichfalls an, dass die
inkretorische Kapazität der Hoden bei den Einzelindividuen mit dem
Syndrom der testikulären Feminisierung vom Standpunkt ihrer Ostrogen-
und Androgenproduktion nicht ganz vollwertig ist, wie aus den Unter—-
schieden der Grundwerte der hormonalen Spiegel als auch aus dem Cha-
rakter der Reaktion auf das verabreichte HCG im Vergleich zu den nor-
malen Ebern hervorgeht.

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