Ringchromosom festgestellt und in 2 Mitosen mit einer Gesamtzahl von 59 Chromosomen 1 mediozentrisches Chromosom, das durch Verbindung von 2 telozentrischen entstanden ist, worauf S oller und Mitarb. (8, 7) aufmerksam gemacht hatten. Der zweite Fall manifestierte sich klinisch durch eine Missbil- dung der Vulva und einen Hodensackbruch. Der Sektionsbefund zeigte eine enge Vagine mit hypertrophiertem Clitoris, die ohne Hals in einen breiten Körper und Hörner des Uterus überging. Der gesamte Uterus war mit einer Menge von 1,5 1 Urin ge- füllt und die Uterushörner waren im Hodensackbruch lokalisiert. Statt der Ovarien befanden sich am Ende der Uteruskörper makroskopisch deut- liche Hoden mit Nebenhoden und auf jedem Hoden befand sich eine kleine Zyste in der Grösse eines Hirsekornes, die an ein Rudiment des Eier- stockgewebes arinnerte. Im histologischen Bild waren die samenbildenden Kanälchen von Sertoli-Zellen ausgekleidet, während interstitiale Zellen in auffal- lend geringer Menge vorhanden waren. Durch chromosomale Untersuchung wurde ein Mosaik 60 XY/XX mit vor- wiedenger Anzahl' von Zellen mit Männchen-Heterochromosomen festgestellt. Von der Gesamtzahl von 44 gewerteten Mitosen waren 66 % vom Typ XY und 34 % XX. In weiteren 2 untersuchten Fällen von intersexualen Ziegen, deren äussere Geschlechtsorgane malformiert waren, waren Hoden und keine Spu- ren von Eierstockgewebe vorhanden. Der Uterus war rudimentär und im zweiten Falle war er bloss durch Bindegewebestreifen als Reste der Mül- lerschen Gänge angedeutet. Die chromosomale Untersuchung zeigte in beiden Fällen das Mosaik XY/XX mit deutlich dominierenden Zellen mit Heterochromosomen des Männ- chentyps (86 %, 94 %). Schliesslich hatten wir die Gelegenheit, ein intersexuales Rind- individuum zu untersuchen, das keinem mehrzahligen Wurf entstammte, so dass die Störung nicht den Typ des Freemartinismus aufwies. Das äusse- re Geschlechtsorgan fehlte völlig und die Uretra mündete durch eine Längsfurch in der perinealen Region aus. Der Sektionsbefund zeigte eine völlige Agenese der inneren Ge- schlechtsorgane. Die Müllerschen Gänge persistierten in der Form von nicht luminisierten Streifen, an deren Enden sich Rudimente von Gona- den in der Grösse eines Mohnkornes befanden. Histologisch ähnelten die- se Gonadenrudimente einem unvollkommen differenzierten Eierstockgewebe mit stellenweise angedeutetem trabekulärem System, das an Hodentubule erinnerte. Das chromosomale Bild stellte abermals ein Mosaik 60 XX/XY dar. Von 150 gewerteten Mitosen waren 81 % vom Typ 60 XX und 19 % vom Typ me. In allen diesen Fällen von Intersexualität bei Ziegen und Rindern 902