Vie CONG. INTERN. REPROD. ANIM. INSEM. ARTIF., PARIS, 1968, VOL. II DER CHROMOSOMALE, KLINISCHE UND SEKXTIONSBEFUND BEI EINIGEN FÄLLEN DER INTERSEAUALITÄT VON ZIEGEN UND RIND L. LOJDA Forschungsanstalt für Veterinärmedizin, Brno, Tschechoslowakei Das Vorkommen verschiedener Formen von Intersexualität bei wie- derkäuenden Haustieren ist bei Ziegen häufiger als beim Rindvieh (2, 3). Die Ursache pflegen in der Regel verschiedene Störungen des Geno- typs im gegenseitigen. Verhältnis der M (maskulinisierenden) und der F (feminisierenden) Faktoren, gegebenenfalls eine Veränderung dieses Verhältnisses im Verlaufe der ontogenetischen Entwicklung zu sein,. Die Intersexualität wird dann zu einem zeitlichen Mosaik beider Ge- schlechter; In manchen Fällen von Störungen des Verhältnisses der M und F-Faktoren hat auch abnormale chromosomale Konstitution Anteil, da diese Faktoren sowohl in den Heterochromosomen als auch inden Auto- somen lokalisiert sind (1, 5, 9). Ein spezieller Fall von Intersexualität beim Rind ist der Free- martinismus mit Zellenmosaik, Beim Rind ist auch die sSoge testikuläre Feminisierung bekannt (6). MATERIAL UND METHODEN, Diese Arbeit verfolgte auftretende Fälle in der Population ohne gegenseitigen genealogischen Zusammenhang. Unter- sucht wurden 4 intersexuale Zustände bei Ziegen und einer beim Rind. Der Karyotyp wurde aus den Zellen des Knochenmarks und aus der weis-= sen Komponente des peripheren Blutes untersucht,. RESULTATE, Im ersten Falle handelte es sich um eine Ziege, die nach Zulassung steril blieb. Bei klinischer Untersuchung zeigte sich eine auffallend weite Entfernung der Vulva vom Rectum (cca 10 cm). Nach Whalen und Mitarb. (10) kann dieses Merkmal als ein gewisser Grad der Virilisierung betrachtet werden. Die Vulva und Vagina waren beträchtlich hypoplastisch. Nach der Schlachtung wurde auch eine markante Hypoplasie des Ute- rus und der Uterushörner festgestellt. Beide Eierstöcke waren zystisch degeneriert. Von beiden Eierstöcken gingen ausser den Eileitern Schlei- fen des Plexus pampiniformis ab. Mittels histologischer Untersuchung wurde beiderseits Ovotestis mit trabekulärem System nachgewiesen, das an verschiedenen Stellen so- wohl in das Ovarial - als auch Testikulargewebe überging. Die Kanäl- chen jedoch enthilten bloss Sertoli-Zellen, Die chromosomale Untersuchung wies ein Zellenmosaik 60 XX/XY/XO nach, wobei von 60 gewerteten Mitosen 58 % Weibchen-Heterochromosome aufwiesen, 26 % Männchen-Heterochromosome und 12 % bloss ein X-Chro- mosom. In 3 normoploiden Mitosen wurde im 20. chromosomalen Paar l 901