ferner eine übermässige Entwicklung der Jungfernhaut und Undurchgängig- keit des Uterushalses. Bei manchen Männchen und Weibchen mit normaler sexualer Differen- zierung wurde bloss Leisten- und Hodensackbruch festgestellt. Bei einem vorwiedenden Grossteil der Tiere, die mit Störungen in der Entwicklung der Reproduktionsorgane behaftet sind, wurden gleich- zeitig an den Nieren Renkulisationen in der Form von tiefen Furchen oder punktartigen Vertiefungen festgestellt (2). Der Karyotyp wurde aus den Zellen des Knochenmarks und des peri- pheren Blutes untersucht. Die chromosomalen Bilder der untersuchten in- tersexualen Tiere waren jedoch nicht einheitlich. So wies die grösste Gruppe von Intersexformen, d.h. von testikulä- ren Hermaphroditen, die mit ihrem klinischen und pathologischen Befund dem Syndrom der testikulären Feminisierung beim Menschen entsprachen, folgenden Befund auf: Einen echten Männchen-Karyotyp hatten bei Wertung der Anzahl von 34 - 81 Mitosen 8 der untersuchten Tiere. Bei 6 testikulären Hermaphroditen wurde ein Mosaik 38 XX/XY bei der Anzahl gewerteter Mitosen 26 = 94 festgestellt, wobei mit Ausnahme eines Falles Zellen mit Heterochromosomen XY deutlich vorherrschten. Diese Zellen waren bei 5 Tieren zu 85 - 94 % aller gewerteter Mitosen vertreten. Bloss ein Tier dieser Gruppe hatte 35 % Zellen mit XY - und 65 % Zellen mit XX — Heterochromosomen. Der erste von den ambiglandulären Hermaphroditen, d.h. unilatera- lis alternans hatte in 42 gewerteten Mitosen einen normalen Weibchen = Karyotyp 38/XX. Der zweite, deh. bilaterale ambiglanduläre Hermaphrodit hatte das Mosaik 38/XX/XY/X0, wobei von 65 Mitosen 53 Zellen (81,5 %) Heterochro- mosome XX hatten, 4 Zeilen (6 %) Heterochromosome XY und 8 Zellen (12,5 %) hatten bloss ein Heterochromosom X, Ein Tier dieser Familie, bei welchem ein dauernder Anöstrus und Eierstockzysten festgestellt wurden, hatte von 39 gewerteten Mitosen 38 Zellen von normalem Weibchen-Karyotyp und l Zelle des Männchen-Karyotyps. Alle Sauen mit verdoppelter Scheide un weiteren Veränderungen der Reproduktionsorgane hatten einen normalen Weibchen-Karyotyp bei Wertung von 52 — 72 Mitosen. Die Muttersau dieser interessanten Familie hatte von 112 gewerteten Mitosen in 96 Zellen ein normales Bild des Weibchensexus, l Zelle hatte 39 chromosome und 15 waren hypoploid. Was die Art der Vererbung betrifft, ist es in diesem Falle offen- bar, dass die Störung zweifellos die Mutter überträgt. In diesen Fällen kommen, ähnlich wie auch beim Syndrom der testikulären Feminisierung des Menschen 2 Typen der Vererbung in Frage. In erster Linie ist es der geschlechtlich limitierte autosomal dominierende Typ der Vererbung (3) 898