$ 8. Anwendungen des Axioms der Reduzierbarkeit. 113 Es ist aber damit noch nicht gesagt, daß Vg(x, 4„) eine reelle Zahl darstellt. Hierzu müßte man wissen, daß die zu dem Prädikat Vg(x, An) gehörige Menge durch ein Prädikat der ersten Stufe definierbar ist. Vg(x, 4n) ist aber selbst sicher nicht von der ersten Stufe, weil darin ein Klammerzeichen (EP,) vorkommt. Hier ist nun die SteHe, wo das Axiom der Reduzierbarkeit eingreift. Nach diesem Axiom”gilt (E Pı) (x)(P,(%) >Vg (x, 4»))- Vg(x, 4n) definiert also eine veelle Zahl, Wir zeigen nun (P,)(4.(P;) — £;(P„Vg(x‚ A„)))‚ d.h. die Vg(x, An) entsprechende reelle Zahl ist eine obere Schranke für die durch An(P,) bestimmte Menge. Setzen wir für Vg und = den definierenden Ausdruck ein, so ver- wandelt sich diese Formel in (Pı)(4.(Pı) — (LP.(%) — (2Q,)(Q.(%) & A.(Q,))]) und durch Umformung in (Pı) (2)((4.(P,) & P,(x) — (EQ,)(4.(Q;) & Q1(%)))- Die letzte Form läßt die Formel als eine Anwendung des Axioms {) erkennen. Es bleibt noch zu zeigen, daß Vg(x, A„x) die kleinste obere Schranke darstellt, oder in Formeln: P.{[Sc (P,) & (Q.)(4n(Q,) > =(Q1, Pı))1 —> <(Vg, Pı)}- Ersctzen wir hier wieder alle Abkürzungen durch ihre Definition, so erhält man: ){CSC(Py) & (Q.)(4n(Q,) > (%)(Q.(%x) —> P,(x)))] —> (WLEPY)(P{(y) & A (PY)) > P,} Man kann hier das Allzeichen (x) nach vorn bringen, erhält also: P,}{LSc (P,) & (x) (Q.)(4n(Q;) &Q, (x) — P.(%))] S0 (EP1)(P1(y) & An(P) — Pı0))}- Diese Formel können wir mit Hilfe von Formel (22) ableiten. Die angegebenen Beispiele mögen genügen, um zu zeigen, daß die Einführung des Axioms der Reduzierbarkeit das geeignete Mittel ist, um den Stufenkalkül zu einem System zu gestalten, mit Hilfe dessen die Schlußweisen der höheren Mathematik gewonnen werden können. Ein vollständiger Aufbau der Grundlagen der Mathematik mit Hilfe des Stufcnkalkuls ist von WMAitehead und Russell gegeben worden!?. A N. Whitehead and B. Russell, Principia mathematica. Hilbert-Ackermann, Grundzüge. 8