$ 8. Anwendungen des Axioms der Reduzierbarkeit. 111 das Produkt der durch P und Q definierten reellen Zahlen dar. (x=y-+z und x= y:z sind hier dreigliedrige Grundprädikate im Bereiche der Rationalzahlen.) Wir sind jetzt imstande, die Begriffe der Beschränktheit und der oberen Grenze einer Menge von reellen Zahlen in der üblichen Weise einzuführen. Eine Menge von reellen Zahlen wird dargestellt durch ein Prädikatenprädikat A (P,), das der Bedingung genügt: (P,)(4(P,) > Sc(P,)) & (P,) (Q.)((4(P) & Aeq (P,, Q1)) > 4(Q))- Daß eine Menge A(P,) von reellen Zahlen nach oben beschränkt ist, bedeutet, daß es eine reelle Zahl gibt, die größer oder gleich jeder Zahl der Menge ist; in Formeln: (EP,){Sc(P,) & (Q.)(4(0,) > =(Qv P))}, wofür wir zur Abkürzung auch (EP,) Sch(P,, 4) schreiben, in Worten, es gibt eine Zahl P,, die eine obere Schranke der Menge A darstellt. Wir wollen auch annehmen, daß A(P,) mindestens ein Element enthält, daß also die Formel gilt: (EP,) A(P))- Als Argumentwerte von A kommen nur Prädikate erster Stufe in Be- tracht. Was die Bestimmung der Höchststufe für die Funktion A selbst betrifft, so muß diese mindestens gleich 2 gewählt werden, da ja 4 (P) als Prädikatenfunktion nicht der ersten Stufe angehören kann.. Im übrigen ist sie aber ganz beliebig, und wir nehmen irgendein festes n als Index von A. Den Satz von der oberen Grenze kann man nun so formulieren: Wenn eine Menge von reellen Zahlen eine obere Schranke hat, so hat sie auch eine kleinste obere Schranke. Der mathematische Existenzbeweis für die obere Grenze, auf seine einfachste Form gebracht, besteht darin, daß man zu der betrachteten Menge ’reeller Zahlen, welche eine Menge von Mengen erster Stufe ist, die Vereinigungsmenge bildet. Nach den Bemerkungen von $ 3 dieses Kapitels drückt sich die zu 4„,(P,) gehörige Vereinigungsmenge aus durch das Prädikat: (E P,) (P.(x) & A.(P1))- Wir wollen dieses Prädikat zur Abkürzung mit Vg(x, 4») be- zeichnen. Von dem Prädikat Vg(x, 4») soll also gezeigt werden, daß es eine reelle Zahl darstellt, welche die obere Grenze der Menge A4„ darstellt. Wir müssen zuerst die durch Vg(x, A4„) bestimmte Menge über- haupt als reelle Zahl erkennen. Zunächst läßt sich leicht zeigen, daß die drei in Sc vereinigten Eigenschaften für Vg gelten. Wir geben die Ableitung für die erste Eigenschaft.,