106 Der erweiterte Funktionenkalkül, dikat. Wir werden also eine reelle Zahl erklären als ein Prädikat mit einer bestimmten Eigenschaft, der sog. ‚‚Schnitteigenschaft‘“ Sc(P), wobei wir darauf zu achten haben, daß äquivalente Prädikate dieselbe reelle Zahl darstellen. Die reellen Zahlen müssen ferner einen be- stimmt umgrenzten Bereich von Gegenständen bilden; denn wir haben in der Analysis fortwährend mit Sätzen über alle reellen Zah- len sowie über Existenz von reellen Zahlen zu tun. Wir müssen da- her die Prädikate, die wir zur Definition reeller Zahlen nehmen, auf einen bestimmten Bereich beschränken, und werden also z. B. nur Prädikate erster Stufe zur Definition reeller Zahlen zulassen. Eine reelle Zahl ist also hiernach ein Prädikat erster Stufe P,, das einer ge- wissen Bedingung Sc(P,) genügt. Die Summe und das Produkt zweier reeller Zahlen läßt sich dann entsprechend definieren und auch tatsächlich wieder durch ein Prädikat der ersten Stufe darstellen. Eine andere Frage ist es aber, ob auch die höheren Schlußweisen der Analysis sich aus unserer logischen Theorie ergeben. Als besonders wichtig ist dort zu nennen der Satz von der oberen Grenze, welcher besagt, daß es zu jeder beschränkten Menge von reellen Zahlen eine obere Grenze gibt, d. h. eine reelle Zahl @ von der Eigenschaft, daß jede Zahl der Menge