84 Der erweiterte Funktionenkalkül. gibt jedoch Fälle, in denen der Gebrauch des Allzeichens notwendig ist, wenn man nicht auf wichtige Ausdrucksmöglichkeiten verzichten will. Ein solcher Fall tritt z. B. ein, wenn man Behauptungen darstellen will, in denen die Allgemeingültigkeit einer Aussage als Voraussetzung auftritt. Will man z. B. ausdrücken, daß jede Relation R(x, y), welche mit der Identität äquivalent ist, auch die Eigenschaft der Symmetrie besitzt, so muß man dies folgendermaßen schreiben: (R){(%) (WLR@x, y) > (F)(F(x) > F(y))] —> Sym(R)}. Hier kann das Allzeichen (F) nicht fortgelassen werden, ohne daß der Sinn der Aussage geändert wird. Ebenso ist das Allzeichen unentbehrlich, falls von einem bestimmten Ausdruck gesagt werden soll, daß er nicht für alle Werte der darin vor- kommenden Funktionsvariablen eine richtige Formel ist. Um etwa auszudrücken, daß (x)(y)F(x, v) keine allgemeingültige Formel ist, können wir die Formel (F) (%) (y) F' (%, v) oder auch die gleichbedeutende (EF) (Ex) (Ey)F(%, y) anwenden. Ebenso verhält es-sich bei vielen Sätzen der Logik, die allgemein von Aussagen, Prädikaten und Relationen handeln; z. B. gilt das bei dem Satz, daß es zu jeder Aussage X eine Aussage Y derart gibt, daß von den beiden Aussagen mindestens eine und nur eine richtig ist (d.h. also bei dem Satze von der Existenz des Gegenteils einer Aussage). Hierfür ergibt sich bei der erweiterten Symbolik die Dar- stellung (XAWNEYWXELEXKEEN). Mit der bisherigen Symbolik würde sich dagegen dieser Satz nicht wiedergeben lassen. Durch die Erweiterung der Symbolik sind wir auch instand ge- setzt, Probleme und deren Lösungen symbolisch zu formulieren, bei denen wir uns bisher mit einer umständlichen inhaltlichen Beschreibung behelfen mußten. Ich erinnere z. B. an die Überlegungen, die wir in $8 des I. Abschnittes anstellten. Die dort gefundenen Resultate lassen sich durch die folgenden Formeln wiedergeben: (X)(A4 X& 2,X) SA& As, (DA A X A S AAy . Diese Formeln geben eine Regel an, wie man einen Ausdruck, der Klammerzeichen für Aussagenvariable enthält, durch einen äquivalenten ersetzt, in dem diese Klammerzeichen wnicht mehr vorkommen. Man entwickelt nämlich den Ausdruck jeweilig nach den zu den innersten Klammerzeichen gehörigen Variablen und schafft dann diese nach der