76 Der engere Funktionenkalkül. Die in Rede stehende Behauptung besagt nun, daß aus MS GZWW LD nicht B (=, Ger) bewiesen werden kann. In dieser Behauptung kommt die sachlich- geometrische Bedeutung von =, Ger, Zw, Eb nicht mehr vor. Denn entsprechend dem axiomatischen Standpunkt darf ja beim Beweise eines Satzes aus den geometrischen Axiomen nichts anderes von den eingeführten Grundbeziehungen benutzt werden, als was in den Axiomen ausdrücklich formuliert ist. Wir können daher diese Prädikate ganz eliminieren und an ihre Stelle vier variable Prädikate — natürlich mit der entsprechenden Zahl von Argumenten — setzen: DA ) SE Z W RN Die Beweisbarkeit des Pascalschen Satzes würde bedeuten, daß für irgend vier solche Prädikate F,G, H, K, für welche EG MK wahr ist, auch stets (F, G) wahr ist, daß also ME G H K EG eine allgemeingültige logische Formel ist. Es handelt sich also darum, zu erkennen, daß dies nicht der Fall ist. Im Falle der Bekanntheit eines allgemeinen Entscheidungsverfahrens für die Gültigkeit logischer Formeln wäre nun diese Aufgabe auf einem vorgeschriebenen Wege zu lösen, so daß man sich das Suchen nach einem besonderen Unab- hängigkeitsbeweise für den Pascalschen Satz ersparen könnte. Auf dieselbe Weise ließe sich für jeden anderen geometrischen Satz feststellen, ob er eine logische Folge der Axiome ist oder nicht. Auch Fragen der Widerspruchsfreiheit würden sich an Hand des Ent- scheidungsverfahrens lösen lassen. Z.B. ist die Frage, ob die in der Formel W, Ger Zw, . Eb) zusammengefaßten geometrischen Axiome miteinander logisch ver- träglich sind, gleichbedeutend mit der anderen, ob die Bedingung (F, G, H, K) durch Prädikate FÜ WE G B R K y überhaupt erfüllbar ist oder, anders ausgedrückt, ob die Formel XF, G, H, K)