68 Der engere Funktionenkalkül. Endlich kommen wir zu )7). Ein Ausdruck U —> B(x) geht (falls %X keine freie Variable enthält) durch unsere Umformung über in (x)(4—> B (x)), (A—>B(1) & (A — B(2)) usw. —> (x)B(x) verwandelt sich in: MDA KB2) Beide Formeln sind aber nach den Regeln des Aussagenkalküls äquivalent. Ebenso ist es, falls W noch freie Variablen enthält. Ent- sprechendes gilt für die Regel y), soweit sie das Hinzufügen eines Existentialzeichens betrifft. Wir haben damit tatsächlich gezeigt, daß jede aus den Axiomen ableitbare Formel durch unsere Umformung in eine immer richtige Aussagenverbindung übergeht. (Ex)F(x) > (x) F(x) hat nun diese Eigenschaft nicht, denn die Umformung dafür lautet: FU A(2) 3A Q Av Br A&B und dies ist keine immer richtige Aussagenformel. Wir haben damit die Unvollständigkeit unseres Axiomensystems gezeigt. Ob das Axiomensystem wenigstens in dem Sinne vollständig ist, daß wirklich alle logischen Formeln, die für jeden Individuenbereich richtig sind, daraus abgeleitet werden können, ist eine noch ungelöste Frage. Es 1äßt sich nur rein empirisch sagen, daß bei allen Anwendungen dieses Axiomensystem immer ausgereicht hat. Die Unabhängigkeit der einzelnen Axiome ist noch nicht untersucht worden, $ 10. Beispiele für die Anwendung des Funktionenkalküls zu formalen Beweisführungen. Wir haben den Funktionenkalkül bisher nur benutzt, um logische Formeln, in dem in 86 erklärten Sinne, abzuleiten. Die Prämissen unserer Schlüsse, die Grundformeln a) bis f) waren dabei selbst wieder rein logischer Natur. Wir wollen nun die allgemeine Methode der for- malen Ausführung logischer Schlüsse im Funktionenkalkül, die wir vor der Aufstellung der Axiome nur andeutungsweise beschreiben konnten, an ein paar Beispielen darlegen. Das allgemeine hierbei anzuwendende Verfahren besteht darin, daß die Prämissen der Schlüsse symbolisch