Der engere Funktionenkalkül. R N Entsprechend haben wir an Individualzeichen: a) solche für bestimmte Aussagen (etwa eine Bezeichnung für den pythagoreischen Lehrsatz oder auch für eine singuläre Behauptung wie „Sokrates war ein Philosoph‘‘); b) Zeichen für bestimmte Individuen (Eigennamen); c) für bestöimmte Funktionen (z. B. <(,)). Jede (auf sinnvolle Weise gebildete) Kombination der logischen Zeichen heißt ein Ausdruck. Genauer definieren wir den Terminus „Ausdruck‘‘ in der folgenden Weise: 1. Jedes Aussagezeichen ist ein Ausdruck. 2. Ein Funktionszeichen, bei dem jede Leerstelle entweder durch eine Variable oder durch den Eigennamen eines Gegenstandes ausgefüllt ist, heißt ein Ausdruck. 3. Ist M ein Ausdruck, so sind auch X und, falls in Y{ die freie Variable x vorkommt, auch (x)% und (Ex)% Ausdrücke, 4. Sind X und 8 Ausdrücke, so sind auch NvB, N& B, A— B, U —B Ausdrücke. Jedoch erfährt die Bildung von Ausdrücken gemäß 1—4 noch eine Einschränkung. Bezeichnen wir für einen Augenblick alle Zeichen- kombinationen, die man nach 1—4 bilden kann, als ‚„‚Formeln“‘‘, so gehört zu jedem in einer Formel vorkommenden All- oder Existential- zeichen ein bestimmter Bestandteil der Formel, auf den es sich be- zieht. Diesen wollen wir den „Wirkumngsbereich‘ des betreffenden Zeichens nennen. So erstreckt sich z. B. in einer Formel vom Typus (X)LF(x) — (Ey)G(x, y)] der Wirkungsbereich des Zeichens (x) bis an das Ende der Formel, während bei (%)(F(x)) — (Ey)G (y) der Wirkungsbereich des Zeichens (x) nur bis vor das Zeichen — geht. Die letzte Bedingung lautet nun: 5. Bei einem Ausdruck sollen niemals zwei Wirkungsbereiche von All- oder Seinszeichen, die zu ‚gleichbezeichneten Variablen gehören, übereinandergreifen. So ist z. B. (x)(F(x)) — (Ex)G(x) ein Ausdruck, nicht aber (x)(y)[F(x) — (E x)G(x, y)]. Für die Ausfüllung jeder Leer- stelle eines Funktionszeichens kommen nur Individuen aus einem be- stimmten Definitionsbereich in Betracht (vgl. S. 45). Unstatthaft ist es, daß zwei Leerstellen, welche sich auf verschiedene Definitions- bereiche beziehen, mit denselben Variablen ausgefüllt werden. Ein Ausdruck heißt von einer Variablen x abhängig, wenn x in dem Ausdruck vorkommt, ohne daß jedoch zu x ein Klammerzeichen (%x) oder (Ex) gehört. Zur Ersparung von Klammern treffen wir noch die folgenden Fest- setzungen: Bei der Trennung von Ausdrücken sollen die Zeichen —, V,