$ 3. Systematische Ableitung der traditionellen Aristotelischen Schlüsse. 37 trifft auf alle Dinge zu. Die beiden Aussagen, die eben zur Verwechs- lung Anlaß gaben, sind dann durch | X | und |X| unterschieden. Mit Hilfe des kombinierten Kalküls können dann die fartikulären Aussagen dargestellt werden. Z. B. kann die Aussage ‚„‚Einige Zahlen sind ungerade“‘ folgendermaßen umgeformt werden: „Es ist nicht wahr, daß alle Zahlen gerade sind.‘“ — Bezeichnet man das Prädikat ‚„Zahl sein‘‘ mit X, das Prädikat „gerade sein‘“ mit Y, so schreibt sich zu- nächst die Aussage „Alle Zahlen sind gerade“ symbolisch |X vY|. Das Gegenteil dieser Aussage wird also dargestellt durch TXVY{. Allgemein bezeichnet |XvY| die Aussage: es gibt Dinge, für die gleichzeitig X und Y zutrifft. In dem kombinierten Kalkül kommen eine Reihe von neuen immer richtigen Formeln zu den bisherigen hinzu. Derartige Formeln sind z. B. {X->Y|&|Y->Z|)}->|X—->Z| [ Z Eine systematische Aufstellung und Untersuchung dieser Formeln soll, aus den am Schluß des nächsten Paragraphen angeführten Grün- den, nicht gegeben werden. $ 3. Systematische Ableitung der traditionellen Aristotelischen Schlüsse. Nachdem unser Kalkül die erforderliche Ergänzung erfahren hat, wollen wir jetzt zur Anwendung des Kalküls auf die Lehre von den lo- gischen Schlüssen eingehen. Es handelt sich darum, zu erkennen, wie sich die klassischen Aristotelischen Schlußfiguren in unseren kombi- nierten Kalkül einordnen und wie sie sich vom Standpunkte dieses Kalküls systematisieren und begründen lassen. Die charakteristischen Eigenschaften der zu betrachtenden Schlüsse sind folgende: Sie bestehen aus drei Sätzen, von denen der dritte (der Schlußsatz) eine logische Folge der beiden ersten (der Prämissen) bildet. Jeder der drei Sätze hat eine der vier Formen: „Alle A sind B“ (allgemein bejahendes Urteil). „Einige 4 sind B“ (partikulär bejahendes Urteil). „Kein A ist B“ (allgemein verneinendes Urteil). „Einige 4 sind nicht B“ (partikulär verneinendes Urteil). Zur abgekürzten Bezeichnung dieser vier Formen pflegt man die Vokale a, £, e, 0 (in der angegebenen Reihenfolge) zu verwenden. Als gemeinsames Zeichen für die vier Urteilsarten möge das Symbol AB dienen. In den drei Sätzen treten im ganzen drei Begriffe auf, der Sub- jektsbegriff (S), der Prädikatsbegriff (P) und der Mittelbegriff (M); und zwar hat der Schlußsatz die Form SP, und von den Prämissen enthält