8 9. Systematische Übersicht über alle Folgerungen. D Als ein zweites Beispiel mögen die Aussagen 4, B, C folgendes bedeuten: A: „Der Additionssatz der Geschwindigkeiten ist gültig.‘“ B: „Das Licht pflanzt sich im Fixsternsystem 'nach allen Rich- tungen mit gleicher Geschwindigkeit fort.‘“ C: „Das Licht pflanzt sich auf der Erde nach allen Richtungen mit gleicher Geschwindigkeit fort.““ Dann besteht zunächst der mathematische Satz: (4 & B)—>C, d.h. „Wenn der Additionssatz der Geschwindigkeiten gültig ist und das Licht sich im Fixsternsystem nach allen Richtungen mit gleicher Geschwindigkeit fortpflanzt, dann ist auf der Erde die Fortpflanzungs- geschwindigkeit nicht nach allen Richtungen die gleiche.‘““ Ferner entnehmen wir der physikalischen Erfahrung, daß B und € richtig sind. Wir haben also die Axiome (DB SC In der konjunktiven Normalform lautet die Voraussetzung: ABC&B&C und entwickelt : ABC & BAC & BAC & BAÄC & BAC & CAB & CAB. Als Folgerung ergibt sich hier ABC&BAC & BAC & BAC. Durch Zusammenfassen erhält man weiter: (B & B)AC & (B & B)AC AC& AC (C & C)A A. Es ergibt sich also die Folgerung, daß der Additionssatz der Ge- schwindigkeiten nicht gültig ist. — Aus irgend zwei einander widersprechenden Axiomen kann jeder beliebige Satz bewiesen werden. Hat man nämlich 4 und A als Axiome und ist B irgendeine andere Aussage, so ergibt die Entwicklung der Voraussetzung A &A nach 4 und B: AB& AB& AB& AB. Daraus folgt: AB& AB, also B. Das angegebene Verfahren ermöglicht uns, sämtliche Folgerungen aus gegebenen Axiomen zu ziehen, oder mit anderen Worten, sämtliche