$ 6. Die disjunktive Normalform für logische Ausdrücke. 13 kürzung.) Da U —>® gleichbedeutend ist mit U —V, so erhalten wir wieder einen richtigen Ausdruck, indem wir von beiden Seiten der Gleichung das Gegenteil bilden. Sind nun die beiden Seiten der Gleichung aus den Grundaussagen und ihren Negationen nur durch Addition und Multiplikation gebildet, so können wir die eben genannte Regel anwenden. Wir erhalten demnach eine Formel, die aus der an- fänglichen Gleichung X —> B dadurch entsteht, daß Summe mit Produkt und jede Grundaussage mit ihrem Gegenteil vertauscht wird. Da diese Gleichung immer richtig ist, so können wir sie anwenden, indem wir für eine jede Grundaussage das Gegenteil einsetzen. Dadurch heben wir aber die Vertauschung der Grundaussagen mit ihren Negationen auf. Somit ergibt sich folgendes Dualitätsprinzip: Aus einer Formel N> B, die auf Grund unserer Regeln stets richtig ist, und deren beide Seiten aus Grundaussagen und deren Negationen mır durch Addition und Multiplikation gebildet sind, erhält man wieder eine vichtige Gleichung, indem man Summe und Produkt miteinander vertauscht. So ist z. B. KÜY VE ZWSZCLLC immer richtig. Es ist die Formel des ersten distributiven Gesetzes, Aus dieser gewinnt man gemäß dem Dualitätsprinzip die Formel: X&YZ> (X&Y)(X &Z), welche gleichfalls richtig ist und das zweite distributive Gesetz darstellt. Ebenso ist der richtigen Formel SA SE nach dem Dualitätsprinzip die ebenfalls richtige Formel XX ELE zugeordnet. 8 6. Die disjunktive Normalform für logische Ausdrücke. Von der Regel zur Bildung des Gegenteils läßt sich eine wichtige Anwendung machen. Wir hatten gesehen, daß jeder logische Ausdruck auf eine Normalform gebracht werden kann. Diese Normalform besteht aus einer Summe von Produkten, wo jedes Produktglied eine negierte oder unnegierte Grundaussage ist. Die Umformung eines Ausdrucks zur Normalform geschieht mit Hilfe der Regeln a1)—a4). — Daneben gibt es noch eine zweite Normalform, die aus einem Produkt von Summen besteht. Jeder Summand ist eine negierte oder unnegierte Grundaussage. Wir bezeichnen diese Normalform als „dis/unktive‘““ und die frühere zur Unterscheidung als „konjunktwve‘‘. Die Umformung eines Ausdrucks zur disjunktiven Normalform kann man in der folgenden Weise vornehmen: Man negiert den ur-