6 Der Aussagenkalkül. » hat man RvF->R, R&RKR. Für die Kombination %, &, F stellen also beide Seiten der Äquivalenz richtige Aussagen dar. Ebenso kann man sich überzeugen, daß für alle übrigen Einsetzungen von richtigen bzw. falschen Aussagen für X, Y, Z die beiden Seiten der Äqui- valenz (6) jedesmal den gleichen Wahrheitswert ergeben. In derselben Weise kann man die Äquivalenzen (2) —(5) nachprüfen. Diese Nach- prüfung sei dem Leser überlassen. Die Äquivalenzen sind ja auch ohne weiteres evident. Aus den Äquivalenzen (2) bis (6) ergibt sich ein kommutatives, asso- ziatives und distributives Gesetz. Wegen dieser Analogie zur Algebra wollen wir X& Y auch als die Zogische Summe und „ AVwY Sala’’das logische Produkt bezeichnen. Aus den angegebenen Gesetzen folgt, daß man bei logischen Ausdrücken in ähnlicher Weise wie in der Algebra „ausmultiplizieren‘“ bzw. einen gemeinsamen Faktor ausklammern kann. — Ebensogut hätten wir übrigens X &Y als logisches Produkt und X v Y als logische Summe bezeichnen können, und diese Bezeich- nung ist sogar in der Logik gebräuchlicher. Es gilt nämlich, im Unter- schied zur Algebra, noch ein zweites distributives Gesetz: (7) X& (YvZ)äq (X&Y)v(X&Z). Ein Beispiel zur Erläuterung des zweiten distributiven Gesetzes ist fölgendes: Es werde die Wetterprophezeiung ausgesprochen: „Es regnet heute, und morgen oder übermorgen scheint die Sonne‘“. Die- selbe Behauptung läßt sich auch so ausdrücken: „‚Es regnet heute, und morgen scheint die Sonne, oder es regnet heute und übermorgen scheint die Sonne‘“. — s } Wegen des kommutativen und assoziativen Gesetzes können mehr- gliedrige Summen und Produkte ohne Klammern geschrieben werden. Ferner setzen wir zur weiteren Ersparung von Klammern fest, daß V enger bindet als & und & wieder enger als — und &. Das Zeichen v kann auch ebenso wie in der Algebra das Zeichen - fortgelassen werden. Bei der Verbindung der Negation mit & und v ist die folgende Be- ziehung wesentlich : (8) XC ä Es bedeute z. B. X die Behauptung: „Das Dreieck A ist recht- winklig‘“, Y bedeute: ‚„„Das Dreieck A #8t gleichschenklig‘‘. Der Ver- @bindung X &Y entspricht dann die Aussage: ‚„„Das Dreieck /A\ .ist rechtwinklig und gleichschenklig‘“‘. Das_ kontradiktorische Gegenteil hiervon ist die Aussage: ‚„Das Dreieck A ist nicht rechtwinklig oder nicht gleichschenklig‘‘, und diese Aussage wird durch X v Y dargestellt. Ebenso gilt: ; (9) S s XNM ÄQNENT-