$ 2. Äquivalenzen; Entbehrlichkeit von Grundverknüpfungen. 5 Zur formalen Kennzeichnung der eingeführten Operationen ist zu bemerken, daß die Negation X allein eingliedrig ist, während die übrigen Operationen alle zweigliedrig sind. 8 2. Äquivalenzen ; Entbehrlichkeit von Grundverknüpfungen. Aus gegebenen Aussagen lassen sich durch ein- oder mehrmalige Anwendung der Grundverknüpfungen in mannigfacher Weise zusam- mengesetzte Aussagen bilden. Z.B. entsteht aus den Grundaussagen X, Y, Z die zusammengesetzte Aussage (X —> Y) & (Y—>Z)& (X vZ). Es ist nun bemerkenswert, daß verschiedene dieser Aussagenverknüp- fungen gleichbedeutend sind. So ist X gleichbedeutend mit X; die doppelte Verneinung ist dasselbe wie eine Bejahung. Solche gleich- bedeutende Aussagenverknüpfungen wollen wir im folgenden „äqui- valent‘“ nennen. Zur Abkürzung schreiben wir (1) X äq Au Wir wollen im folgenden eine Reihe weiterer Äquivalenzen zu- sammenstellen. Zunächst zeigt sich in der Wirkungsweise der Zei- chen & und v eine Analogie mit den Zeichen + und - in der Algebra. Es bestehen nämlich die folgenden Äquivalenzen: (2) AL AG LO (3) X&(Y&Z)äq(X&Y)&Z, (4) XN V, (5) X V{YwyZ) äg Xr Z (6) X y (& Z) AG XX Z Von der Richtigkeit dieser Äquivalenzen, ebenso wie aller fol- genden, kann man sich auf folgende Weise überzeugen: Zwei Aussagen- verknüpfungen etwa der Grundaussagen X, Y,Z sind offenbar dann und nur dann äquivalent, wenn bei jeder gleichen Einsetzung von richtigen oder falschen Aussagen für X, Y,Z die beiden Aussagenver- knüpfungen auch den gleichen Wahrheitswert ergeben. Ich nehme z. B. bei der Äquivalenz (6) für X, Y, Z die Aussagen %, %, . Ist die Äqui- valenz (6) .richtig, so muß sein KRvF&FI)->RVF) &R vF)- Nun ist (nach Definition der Verknüpfung &) S &F gleichwertig mit &, RVF-{R, also KRv (F& F) R Auf der rechten Seite * Es sei hervorgehoben, daß die hier gebrauchte Schriftabkürzung äq nicht zu unseren logischen Symbolen gehört.