Die Glieder des Sonnensystems. IQ5 Mimas Enceladus Thetis Dione Rhea Titan Hyperion Japetus Umlaufszeit in Tagen Halbachse der Bahn in Satut n-Halbmessern . Excentricität der Bahn Neigung 0-94242 3’11 ? ? I-37O22 3’99 ? ? 1-88780 4’93 0-0109 28° 10' 273692 6’35 0-0031 28° 10' 4’51794 8-82 0-0008 28" 8' 15’94540 20-49 0-0279 27'' 37' 2r3H3 24-81 0'125 28° 10' 79’3294 59’64 0-0284 18° 38' •/ •. / • I .AJiw * ■ W' Ä’. 4**'^ täsä® •W* vV.'/jjAa'.-:, • • •.’•: L ’ • • *At& fi ,:' A '? f ; . :'•■ ■• • •* /• ■• • ,;•>; / Fig. 412. Der Komet Respiglia (1864, Januar 5), Komet 1873 IV (September 3), Komet Tacher 1861 (Mai 5). Die Bahnen der Saturnmonde liegen durchschnittlich in der Ringebene und sind im Mittel 28° gegen die Ekliptik geneigt. Eine Ausnahme macht die Bahn des Japetus, deren Neigung gegen die Ekliptik 18'I2C beträgt. Sehr merkwürdige Beziehungen, welche zwischen den Bahnen des Hyperion und Titan bestehen, sind zuerst von Newcomb und Marth erkannt und von H. Struve bestätigt worden. Man nennt sie nach Analogie einer Be Ziehung zwischen drei Jupitermonden »Libration«. Es ist nämlich die vierfache Länge von Hyperion, vermindert um die Länge seines Perisaturniums und um die dreifache Länge des Titan, immer wenig von 180 Grad verschieden. Dieser Unterschied von 180 Grad ist der Betrag der Libration und beruht auf der nahezu bestehenden Commensurabilität der Bewegungen in den entsprechen- den Längen. Während aber bei den Jupitertrabanten die analoge Gleichung streng erfüllt ist und die Amplitude der Libration wenigstens so klein ist, dass sie durch Messungen noch nicht hat nachgewiesen werden können, findet H. Struve eine Amplitude \on 36° für die Libration der Saturnmonde, die sich im Laufe von 641 Tagen abspielt, so dass in dieser Zeit der oben genannte Unterschied von 1800 zwischen o1', -f- 36°, o°, — 36° und wieder o° schwankt. Die Saturnmonde erscheinen im Fernrohr als Punkte; nur Titan, welcher als Stern 7. Grösse erscheint, lässt einen Durchmesser von 1“ erkennen, woraus sich ergiebt, dass er gegen 1000 Meilen (7500 Kilometer) wahren Durchmesser hat. Die übrigen Monde werden nur nach ihrer Helligkeit abge- schätzt und hiernach wird angenommen, dass Rhea etwa die Grösse unseres Mondes habe, bei den anderen aber den Durchmesser 750 bis 1500 Kilometer (100 bis 200 Meilen) nicht überschreite. Titan und Japetus sind in kleineren Fernrohren, die anderen nur in den grössten Instrumenten zu sehen. Hype- rion zeigt einen auffälligen Lichtwechsel, indem er, auf der Westseite des Planeten stehend, sehr hell erscheint, hingegen bei seiner Stellung auf der Ostseite desselben fast unsichtbar wird. Man schliesst daraus, dass im ersteren Falle dieser Satellit uns einen Theil seiner Oberfläche zuwendet, dem eine grosse Reflexionsfähigkeit innewohnt, während im zweiten Falle das Entgegen- gesetzte der Fall ist. Von Saturn liegt ein 1892 in Potsdam angefertigtes Spectrogramm vor, welches keine Abweichungen vom Sonnen- spectrum zeigt. Aeltere Beobachtungen rühren von Huggins her und umfassen dieselben auch die Spectren der Ringe. Es zeigt sich nicht der geringste Unterschied zwischen dem Spectrum des Planeten und jenem der Ringe, deren Theile auf drei Platten deutlich getrennt erscheinen. Die grössere Helligkeit der Ringe im Vergleiche zum Planeten überhaupt, und für die chemische Wirksamkeit der Strahlen im Besonderen, erklärt j sich nach Vogel aus dem Mangel einer Atmosphäre der Ringe, während die Atmosphäre des Planeten aussergewöhnlich dicht ist. Uranus (<5). Dieser Planet wurde von W. Herschel am 13. März 1781 entdeckt und erhielt den Namen »Georgsstern«, der später auf Bode’s Vorschlag in »Uranus« umgeändert wurde. Er steht gerade noch an der Grenze der Sichtbarkeit mit unbewaffnetem Auge; in Teleskopen erscheint er als grünlichweisses Scheib- chen von einem scheinbaren Durchmesser von 3-5“ bis 4", ent- sprechend seiner wechselnden Entfernung von der Erde in seinem grössten und kleinsten Abstande von dieser, d. i.: 3146 Millionen Kilometer (424 Millionen Meilen), beziehungs- weise 2582 Millionen Kilometer (348 Millionen Meilen). Seine Entfernung von der Sonne beträgt im Aphel 3000 Millionen Kilometer (404 Millionen Meilen), im Perihel 2730 Millionen Kilometer (368 Millionen Meilen), im Mittel 2856 Millionen Kilometer (386 Millionen Meilen). Der Unterschied zwischen Sonnennähe und Sonnenferne beträgt also 267 Millionen Kilo- meter (36 Millionen Meilen). Die Uranusbahn ist gegen die Ekliptik nur 46’5' geneigt, dagegen liegt die Achse des Planeten fast in dessen Bahnebene, indem sein Aequator 8g3/4 Grad gegen die Ekliptik geneigt ist — ein in der planetarischen Welt ganz aussergewöhnlicher Eall, für den man keine Erklärung hat. Seine Bahn legt Uranus in 84 Jahren, 7 Tagen und 10 Stunden zurück, woraus sich ein secundliches Fortschreiten von nur 7 Kilometer ergiebt. In diesem Laufe um die Sonne erscheint er nahe der Opposition mit letzterer gegen 150 Tage rückläufig, wobei er nur 4" zurück- schreitet. In i8ou östlicher und westlicher Elongation ist er stationär. Der wirkliche Durchmesser des Planeten beträgt 55.000 Kilometer; es sind daher 18*/2 Erdoberflächen in der Oberfläche des Uranus enthalten, und sind 80 Erdvolumen gleich dem Volumen des Uranus. Gleichwohl ist die Masse des letz- teren sehr gering, nämlich nur i5mal grösser als die der Erde, die Dichte vollends nur 0'2 derjenigen der letzteren, woraus folgt, dass Uranus von einer ausgedehnten Atmosphäre um- geben ist. Der Planet wird von vier Monden umkreist, welche gleich jenem besondere Seltsamkeiten aufweisen. Fürs erste erfolgt der Lauf der Monde fast rechtwinkelig zum Fortschreiten des Planeten in seiner Bahn und hat man daraus gefolgert, dass die Achse des Uranus fast in dessen Bahnebene liegt.' Zweitens sind die Monde rückläufig, d. h. sie bewegen sich von Ost nach West. Ihre Namen, Entfernungen vom Planeten und Umlaufszeiten sind nachstehend gegeben: 'A' 'S' Fig. 413. Der Komet 1874 III nach Mrs. Newall am 12. Juli. Ariel Entfernung . . . 194.coo vom Uranus Kilometer .... Umlaufszeit . . . . 2 d 1211 2g m. Umbriel . . . . . 271.000 » .... . . . . 4d 3h 28m. Titania . . . . ... 440.000 » .... . . . . 8d l6h 5Öm. Oberon . . . . . . . 593.000 » .... . . . . i3d i ’h 7m. Für Titania und Oberon sind annähernd Durchmesser-Werthe er- mittelt worden, nämlich für ersteren 935 Kilometer (126 Meilen), für letzteren 870 Kilometer (117 Meilen). Die Excentricitäten der Bahnen der Uranusmonde wurden durchwegs sehr klein befunden, nämlich O’O2.