Die Glieder des Sonnensystems. 179 genannt wird. Die Excentricitäten der Planetenbahnen liegen zwischen 0'2056 | bis 0-00684, die der Planetoidenbahnen gehen bis 3/b. Obwohl die Planeten, wie erwähnt, insgesammt sich von Westen nach Osten bewegen, macht man bei einigen derselben (sie gehören durchwegs der äusseren Gruppe an) die Wahr- nehmung, dass sie zeitweilig stille stehen, sie sogar statt der »rechtläufigen« Bewegung von Westen nach Osten, eine »rück- läufige« Bewegung in verkehrter Richtung vollführen. Die Er- klärung hierfür wurde schon früher einmal gegeben und findet sich auf Seite 57. Steht einer der oberen Planeten in einer Richtung mit der Erde und Sonne, aber auf der der letzteren entgegengesetzten Seite, so dass die Erde zwischen beiden zu stehen kommt, so nennt man diese Stellung Opposition. Steht aber der Planet mit der Sonne auf derselben Seite der Erde, so sagt man, er befinde sich in Conjunction. Mercur und Venus haben keine Opposition, weil sich die Erde niemals Ä < AswW vww ff ‘.'M-.- - < \ d k k K K Mond Erde Mars Saturn Fig. 372. Grössenverhältnisse der Planeten zur Sonne. zwischen sie und die Sonne stellen kann, dagegen kommen ihnen zwei Conjunctionen zu: in der Stellung zwischen Sonne und Erde, d. i. die untere Conjunction, in der Stellung jenseits der Sonne, d. i. die obere Conjunction. Beide Stellungen fasst man unter der Bezeichnung der Syzygien zusammen. Jene Stellungen aber, bei welchen die Verbindungslinien der Erde und des Pla- neten mit der Sonne rechte Winkel einschliessen, werden Quadraturen genannt. Die Zeit, welche zwischen zwei gleichen Stellungen eines Planeten gegen die Sonne und Erde verstreicht, z. B. die Zeit zwischen zwei Oppositionen nennt man die sy- nodische Umlaufszeit des Planeten. Die siderische Umlaufs- zeit hingegen ist jene Zeit, in welcher der Planet, von der Sonne aus gesehen, 360 Grade zurückgelegt hat, also wieder in dieselbe Stellung zu denselben Fixsternen zurückkehrt. Im Alterthume waren blos die fünf mit freiem Auge sicht- baren Planeten Mercur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn bekannt. Die planetarische Natur der Erde wurde erst von Copernicus erkannt. Nach Erfindung des Fernrohres wurden zunächst die Monde und die Gestalt der Planeten bekannt. Im Jahre 1784 entdeckte W. Herschel den Uranus. Eine neue Periode plane- tarischer Entdeckungen beginnt mit der Auffindung der Ceres am 1. Januar 1801 durch Piazzi. Die Entdeckung weiterer kleinerer Planeten machte anfänglich nur geringe Fortschritte, bis in den letzten Jahrzehnten, dank den ausgezeichneten optischen Hilfsmitteln der Neuzeit und dem Eingreifen der coelestischen Photographie, die Zahl der aufgefundenen neuen Planetoiden sich derart vermehrte, dass man heute deren über 400 zählt. Schliesslich sei daran erinnert, dass die Astronomen schon lange aus den Unregelmässigkeiten der Uranusberechnung auf die Existenz eines noch unbekannten Planeten jenseits des Uranus geschlossen hatten. Leverri er in Paris fand durch Rechnung die Stelle, wo sich damals der Planet befinden müsse und Galle in Berlin erblickte ihn zuerst im Fernrohre (1846). Äusser den 8 Hauptplaneten und über 400 Planetoiden kennt man noch 21 Monde, und zwar besitzt deren die Erde einen, Mars 2, Jupiter 5, Saturn 8, Uranus 4, Neptun einen. Wie man sieht, gehört die Mehrzahl der Monde (18) den äusseren Planeten an. Die Herrschaft der Sonne über die Pla- neten beruht auf der aussergewöhnlich grossen Masse der DIE SONNE GESEH N von Mer cur. von Neptun von Uranus von Saturn von Jupiter von Venus von der Erde von Maximil/ana vonFer on/a von Mars Dg. 373. Die Sonne, gesehen von den Planeten und den grösseren Planetoiden. ersteren; sie ist 342.ooomal so gross, als die Masse der Erde und 7oomal so gross als die combinirten Massen aller Planeten zusammen genommen. Theilt man die Sonnenmasse in 1000 Milli- onen gleicher Theile und nimmt man einen solchen Theil als Gewichtseinheit an, so kommen den einzelnen Planeten folgende Gewichtswerthe zu: Masse des Mercur . . . 200 Masse des Uranus . 44-25O » x> Mars . . . . 309 » » Neptun . 51.600 » der Venus . . . . 2353 » Saturn . 285.580 » » Erde 3060 » » Jupiter . 954-305 Vereinigte Masse der vier inneren Planeten 5922 VereinigteMässe der vier äusseren Pla- neten 1,335-735 Vereinigte Masse aller Hauptplaneten Dagegen die Masse der Sonne . . . . i ,341-657- i .000,000.000. Aus diesen Ziffern ist zu ersehen, dass Jupiter etwaz^mal so schwer ist als die sieben anderen Planeten zusammen ge-