Der Kalender. Stellung der Planeten in den einzelnen Monaten u. dgl. mehr. Erschöpfend sind diese Angaben nicht und wer solche zu kennen wünscht, wird sich eines astronomischen Kalenders bedienen. Dieselben haben vor den bürgerlichen den Vorzug, dass sie neben allen Angaben der letzteren auch alle astronomischen Daten in weitgehendster Specialisirung enthalten und daher in jeder Beziehung den ersteren vorzuziehen sind. Als Beispiel für die Reichhaltigkeit eines solchen Kalenders diene der astronomische Kalender, welchen die k. k. Sternwarte in Wien seit einer langen Reihe von Jahren herausgiebt. Derselbe enthält äusser den het kömmlichen An- gaben folgende astronomische Daten: Aufgang und Untergang der Sonne beziehungsweise des Mondes für jeden Tag; Sternzeit im mittleren Mittag und Uhrzeit im wahren Mittag für jeden Tag; Angabe der Rectascension, Decli- nation und Länge der Sonne, der Rectascension, Declination, Länge und Breite des Mondes, beide für jeden Tag. Für die Planeten: Rectascension, Decli- nation, Culmination, Halbmesser, Erdabstand, he’.iocentrische Länge und helio- centrische Breite, und zwar für Mercur, Venus und Mars von 5 zu 5 Tagen, für Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun von 10 zu 10 Tagen durch alle Monate. bürgerlichen Kalendern beigegebenen Wetterprognosen für das ganze Jahr völlig werthlos sind. Dieselben fassen im Grossen und Ganzen auf der Voraussetzung, dass jedem Jahresregenten ein gewisser Witterungscharakter entspricht, dieser sich also nach je 7 Jahren wiederholt. Dasselbe gilt von dem berüchtigten »Hundertjährigen« Kalender Knauer’s, der, noch nach astro- logischen Vorstellungen eingerichtet, barer Unsinn ist. Nebenher laufen verschiedene Wettersprüchlein und »Bauernregeln« — Vorzeichen der muthmasslichen Witterung — die sich durch Ueber- lieferung von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzen. Bekannt sind die »Gestrengen Herren« (auch »Eismänner« genannt) Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), welche mit der Erscheinung der Kälterückfälle um die Mitte des Monates Mai Zu- sammenhängen. Solcher »Lostage« giebt es in Menge. Da wir damit auf das Gebiet der Meteorologie hinübergreifen, brechen wir hier ab. 16 6 3 W 12. iZ U iz 18 'W x’jWZJi [< p / ife, V £ fr c zörtxtiolpG bnp Vifknro tiiftrie Iprtflxffflartum £ 6 L D n r abnmculapefci FLStrpbnntppe fgfrpOaiJinicnro u ti fr e ffancfr?o'e u £ t L fr jllCfniimutnr S iDftualöL&mn W t w ;fr mt 1 £üi! 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Kalender Johannes’ von Gmunden. Nach Falkenstein’s Abdruck vom Originalholzstocke ('/» Grösse). Ferner: den scheinbaren Ort des Polarsternes in Rectascension und Decli- nation von 10 zu 10 Tagen; die Stellungen der Planeten zur Erde beziehungs- weise zur Sonne im Sinne der Conjunction, Opposition und Quadratur; die Sonnen- und Mondfinsternisse; die Verfinsterungen der Jupiter- Trabanten, beziehungsweise die Stellung derselben zum Planeten für jeden Tag mit genauer Zeitangabe. Des weiteren enthält der Kalender: eine Däm- merungstabelle; eine Tabelle der halben Tagbogen, ein Fixstern- verzeichniss mit Angabe der Grössenclasse, Rectascension, Declination und Culmination; ein Verzeichniss der veränderlichen Sterne mit Angabe der Rectascension, Declination, der Periode in Tagen, das Maximum und Minimum der Helligkeit; ein Verzeichniss der Nebelflecken und Sternhaufen mit Angabe der Rectascension und Declination; die Bahnelemente der Planeten, der Asteroiden und der Satelliten; ein Verzeichniss der Asteroiden; ein Verzeichniss der periodischen Kometen, welche in mehr als einer Erscheinung beobachtet wurden; ein Verzeichniss der wichtigsten Stern- schnuppen-Radianten und ein solches der geographischen Positione n. Ausserdem ist dem Kalender eine Anzahl werthvoller Abhandlungen allgemeiner Natur, darunter eine Besprechung der aussergewöhnlichen Himmelserscheinungen desVorjahres beigegeben. Mehr kann man von einemKalenderkaum noch verlangen. Es sei zum Schlüsse bemerkt — obwohl dies dem Ein- sichtigen kaum gesagt zu werden braucht — dass die den Das Wesen des Kalenders, das ja der Natur der Sache nach auf den Bewegungsvorgängen am Elimmeisgewölbe basirt, hat schon frühzeitig die Kunst des Mechanikers herausgefordert, welcher die Aufgabe erwuchs, die todten Angaben des Kalenders gewissermassen — conform der Natur — in bewegliche umzu- setzen. Alan bezeichnet solche Constructionen als Datum werke, Kalenderwerke u. s. w., welche eigentlich zum Capitel der astronomischen Uhren, die auf Seite 115 behandelt wurden, gehören. Wenn man sich der letzteren Bezeichnung bedient, hat man nicht an die astronomischen Präcisionsuhren zu denken, mit welchen etwas ganz anderes gemeint ist, und worüber bereits die Rede war. Im gewissen Sinne gehören zu den vorerwähnten Constructionen auch die Tellurien und Planetarien, welche jedoch grösstentheils nur zu Demonstrationen in Schulen dienen. Man kann ihnen aber eine Einrichtung geben, die sie zum dauernden Gebrauche geeignet machen. Eine solche Construction ist die in Figur 270 abgebildete Deichmann'sche Uni versal uhr. Dieselbe besteht aus der 34