Orientirung am Sternhimmel. 93 1» w\ Fig. 2ii. Newton’scher Reflector. Constructeur: Sir H. Grubb, Dublin. Fig. 2io. Browning’s Spiegelteleskop. (»Lin dsay-Modell« ; ältere Construction.) der den Rectascensionskreis tragenden Hülse bewirkt eine leichte BeweglicliKeit dieses Kreises. Für die Einstellung in Declination sind, kurz gesagt, dem betreffenden Mechanismus, der durch das Handrad bewegt wird, zwei »Epicykelräder« einverleibt. Die Veranlassung zu deren Anwendung gab folgender wichtiger Umstand. Wird nämlich das Fernrohr in Rectascension bewegt, d. h. die Polarachse gedreht, so wird sich die innerhalb derselben befindliche Achse, welche zur Uebertragung der Declinationsbewegung dient, eben- falls drehen und demgemäss auch der Declinationszeiger. Um nun das letztere zu verhindern, sind die Epicykelräder an- gebracht. G. N. Sägemüller hat die Sucherkreise bereits an meh- reren Refractoren, darunter einigen 2ozölligen, angebracht, und überall haben sie sich gut bewährt. Der Vortheil beruht eben darauf, dass man von demselben Standorte aus bequem und rasch die Einstellung in Declination und Rectascension bewerkstelligen kann, ohne vorher den Stun- denwinkel berechnen zu müssen. Die Einstellung, welche leicht innerhalb einer halben Minute geschehen kann, ist genau genug, um den Stunden- und Decli- nationskreis, die sonst zur Ein- stellung dienen, entbehren zu können. Gleichwohl werden sie noch immer auch solchen In- strumenten beigegeben, welche mit Sägemüller’schen Sucher- kreisen ausgerüstet sind. Der i2zöllige Refractor des Naval Observatory zu Washington zeigt — wie aus Figur 191 zu er- sehen — insoferne eine Modi- fication der ursprünglichen Con- struction , da hier die Ziffer- blätter räumlich getrennt und die Handräder nicht neben-, son- dern übereinander angeordnet erscheinen. Dagegen zeigt der 2ozöllige Refractor des Observatoriums zu Manila (Philippinen) — von dem auf Seite 84 eine Abbil- Fig. 212. Berton-Reflector. Constructeure: Home & Tho rnth wait e, London. dung' (Fig. 190) vorgeführt ist — die ältere Anordnung der Sucherkreise. Dieses Instrument kann überhaupt als Muster für die Sägemüller’sche Bauart gelten. Auffallend ist hier die ge- ringe Neigung der Stundenachse, welche der Polhöhe des Ob- servatoriums, die nur -j- 140 22' beträgt, entspricht. Das Ge- wicht des Fernrohres bei diesem Instrumente stellt sich auf i Fons; bei der Drehung in Rectascension wird eine East von 5000 englischen Pfund bewegt. Die Bewegungen lassen sich sehr bequem mittelst zweier, mit langen Schlüsseln in Verbindung stehenden Handrädern am Fusse der Säule, wo auch die Sucher- kreise angebracht sind, bewerkstelligen. Hierbei ist der Kraft- aufwand für einen Radius von 6 Zoll nicht grösser als 4 Pfund. Die Bewegungen lassen sich übrigens auch vom Ocularende aus bewerkstelligen. Die Ablesungen am Stundenkreise werden vom k usse der Säule aus, jene in Declination vom Ocular aus bewirkt. Eetzteres ist derart an- geordnet, dass es ohne besondere Zurüstungen mit dem spectrogra- phischen, beziehungsweise photo- graphischen Apparate in Ver- bindung gebracht werden kann. 1 riebwerk und Beleuchtungsvor- richtung sind sehr zweckmässig angeordnet. Bei diesem Anlasse möch- ten wir auch einige Worte zu dem auf Seite 86 (Fig. 192) abge- bildeten sogenannten Zwillings- refractor von Sir Howard Grubb anfügen. Es ist hier die Idee verwirklicht, an einem ge- meinsamen Pfeiler zwei Fernrohre von verschiedener Objectivöff- nung,beziehungsweise abweichen- den Systemen (z. B. einen Re- fractor für visuelle Beoachtungen und einen solchen für photogra- phische Arbeiten) anzubringen. Instrumente dieser Art haben, wie der Constructeur mittheilt, in den Händen von Huggins und Isaac Roberts Verwendung gefunden. Es ist hervorzuheben, dass die Bewegung des einen Rohres unabhängig von dem an- dern erfolgen kann. Ein gewisses 24