überwältigenden Kenntniss der unendlichen W eltensysteme war erschlossen. In der That schaut man mit einer Art Ver- blüffung auf die- ses verwirrende Gewimmel von Welten, von deren Existenz man noch vor wenigen Jahren keine Ahnung hatte. Die ein- zelnen Fixstern- blättervermitteln diesen Sachver- halt in trefflicher Weise. Da hätten wir zunächst die Section imS t e r n- bilde der Zwil- linge unfern von »Tejat«, einem Sterne derq..Gros- Die Astrophotographie. senclasse, eine A r 1 J F1g- 24. a Cygni. ÄUtna ime (. ( Photographie von Sergiej Blaschko (Moskauer Sternwarte). Exponirt: 4h. Brüder Henry in Paris. Während das unbewaffnete Auge in derselben Himmels- gegend (sie ist in Wirklichkeit nur von geringfügiger Ausdehnung) dem wolkigen Hintergründe unübersehbare Pünktchen Fig. 25. a Cygni. Photographie von M. Wolf (Heidelberg). Exponirt: 13h. strassen-Aufnahme im »Schützen« (Sagittarius) projiciren sich auf — gleich nur wenige Sterne vom Schleier der Milchstrasse sich ab- heben sieht, drängen sich auf dem Photogramme tausende von hellen Pünktchen und Scheibchen in sinnverwirrender Fülle. Aehnliches gilt von dem Blatte Plejaden des Heidelberger Astronomen Dr. Max Wolf, wo sich um die leuchtende Gruppe der Hauptsterne unzählbare Pünktchen schaaren. Was aber derselbe Astronom in seiner Aufnahme ß Cygni (Schwan) zur Darstellung gebracht hat, über- steigt Alles, was man bislang in der graphischen Ver- anschaulichung des Milchstrassengürtels zuwege brachte. Der Uneingeweihte meint, in einen Wirbel von dichtestem Schneeflockenfall hineinzuschauen. Aehnliches gilt von desselben Astronomen »Amerikanebel«, 7 Cygni u. A. Kaum dass der Anblick des wirklichen Sternhimmels ein ähnliches Erstaunen zu erwecken vermag, ß Cygni mit dem dazu gehörigen Stücke der Milchstrasse wurde durch eine 1 ^stündigeBelichtung (in drei aufeinanderfolgenden Nächten) mit einem 5zölligen Aplanaten von Kranz gewonnen. Die lange Dauer der Exposition, bei der das Uhrwerk den Apparat durch drei Nächte der scheinbaren Bewegung der Gestirne gemäss lenken musste, bezeigt die ausserordentliche Präcision, mit der gearbeitet worden ist. Denn obgleich die Originalaufnahme in der Reproduction eine starke Vergrösserung erfuhr, sind die grösseren Stern- scheibchen dennoch kreisrund, was im Falle der geringsten Unregelmässigkeit des Triebwerkes selbstverständlich nicht möglich gewesen wäre. Hier zeigt sich aber eines der Gebrechen der Himmels- photographie, von dem weiter oben flüchtig die Rede war. In Folge der übermässig langen Belichtungsdauer (welche nothwendig war, um die optisch unsichtbaren Sterne in die Erscheinung treten zu lassen) sind die Hauptsterne der Gruppe derart überexponirt, dass sie vielfach inein- ander verschwimmen. In anderen Fällen erhalten Sterne, welche der letzten Grössenclasse angehören — also mit freiem Auge gerade noch sichtbar sind — einen schein- baren Durchmesser, der den wirklichen vielleicht hundert- tausendmal übertrifft. Sternen 5. Grösse, die auf den Platten einen Durchmesser von fünf Bogensecunden haben, käme — wenn man ihre Entfernung nur auf 33 Lichtjahre schätzt — ein wirklicher Durchmesser von dem drei- tausendfachen Betrage der Entfernung der Erde von der Sonne zu! Sehr instructive Beispiele von gelungenenSternphoto- grammen geben auch die Blätter des Harvard College Observatory (Cambridge, U. S. A.) ab. Auf der Milch- Fig. 26. Photographisches Passagen-Instrument des Georgetown College Constructeur: G. W. Saegemüller, Washington. — Objectiv-Oeffnung: 9 Zoll. 4